Die systemtheoretischen Ansätze des Future Leadership liefern Denkgerüste und Perspektiven, die klassische betriebswirtschaftliche und psychologische Grundlagen in (mindestens) zwei wichtigen Punkten ergänzen:

1. Verhalten von Mitarbeitern und Unternehmenskulturen verstehen

Vor allem im Arbeitskontext wirkt der Kontext, in dem Verhalten stattfindet, sich besonders stark auf eben dieses aus. Der Organisationsgestaltung kommt daher eine besondere Bedeutung zu. So sehr jeder für seine eigene persönliche Entwicklung Verantwortung trägt, so sehr tragen Führungskräfte und Entscheider eine besondere Verantwortung für die Ausgestaltung des organisatorischen Rahmens. Also für Strukturelemente wie Regeln, Prozesse, Hierarchien, Infrastruktur und Teamzusammensetzung. Der Organisationsrahmen macht bestimmtes Verhalten wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher. Und er macht auch eine bestimmte Unternehmenskultur wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher. Organisationsentwicklung ist ein iterativer Prozess aus “Kultur beobachten” und “System ändern”.  Dabei geht es überraschend oft darum, Dinge wegzulassen, statt trendige neue Methoden einzuführen. 

II. Dynamikgerechte Organisationsformen gestalten

Die Denkwerkzeuge der klassischen Betriebswirtschaft versagen, wenn Dynamik und Überraschungen zunehmen. Wertschöpfung ist in der heutigen Zeit in aller Regel dual: wir müssen unterschiedliche Organisationsformen für unterschiedliche Dynamiken aufbauen. Diese erkennen und unterscheiden zu können ist erfolgskritisch, damit Könner sich entfalten und gleichzeitig Verschwendungen vermieden werden können. Und die Wertschöpfung im Mittelpunkt steht.