Was verbindest du mit Natur und draußen sein? Ruhe, Stille, Erholung? Abenteuer, Adrenalin, Freizeitvergnügen? Unterwegssein, Bewegung, Natursport? Ablenkung, Innehalten, Rückbesinnung? Authentizität, Reinheit? Verbundenheit, Minimalismus? Improvisieren und Kreativität? Oder Krabbeltiere, Orientierungslosigkeit und Frieren?

Natur und Wildnis sind in keinem Fall ein Ort des Kampfes “Mensch gegen Natur”, sind nicht unbequem oder voller Entbehrungen und Bedrohungen. 

• Naturumgebungen laden zur Präsenz im Moment ein
• bieten eine ruhige Umgebung zur Selbstreflexion, Abstand und neue Perspektiven
• die Natur fördert Stressabbau und Entspannung ebenso wie Inspiration und Kreativität
• begegne dir und anderen außerhalb von Alltagsroutinen und schaffe gemeinsame Erlebnisse
• überwinde dich bei deiner Challenge of Choice, genieße die von Wald- und Lagerfeuerduft durchzogene frische Lust
• übe dich in situativem Verhalten und entwickle einen authentischen Führungsstil
• finde Metaphern für deine Herausforderungen und Lösungen
• atme durch und tanke auf

Bereits als Kind habe ich direkt am Wald gewohnt und war mit meinem Hund oft mehrere Stunden auf vorzugsweise kleinen geschlungenen Trampelpfaden unterwegs. Bin mit meinen Gummistiefeln im Bach stecken geblieben und tada – habe einen Weg raus gefunden. Mein erstes Date? War auch im Wald – wir haben mindestens die ein oder andere Baumkrone erobert. Und daheim? Habe ich Buzen gebaut. Bis heute bin ich meistens lieber in der Natur als in der Stadt unterwegs. Egal, ob in Deutschland, Europa oder ferneren Ländern wie Nepal. Ich kann und mag Stadt, ich kann Business und chic und ich mag eben auch diese andere Facette in meinem Leben.

Andere Menschen in diesem besonderen Lern- und Erfahrungsraum zu begleiten, sehe ich als eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe. Deswegen lasse ich mich derzeit in einer insgesamt 24-tägigen Ausbildung bei Zwerger & Raab zum Outdoorguide ausbilden. Zwerger & Raab bildet bereits seit 1995 Menschen aus, die selbst andere aus- und weiterbilden, trainieren, coachen, beraten und / oder führen – immer im Kontext Natur. Äh, und was genau lernt man dort nun?

Outdoor Skills

• Ausrüstungs- und Materialkunde, improvisierte Werkzeuge, Seil- und Knotenkunde
• Schlaf- und Lagerplätze, Feuer und Lagerfeuerküche, Trinkwasseraufbereitung
• Orientierung
• Outdoor Erste Hilfe, Risikoanalyse und Notfallmanagement
• Basics Schnee- und Lawinenkunde

Pädagogik, Persönlichkeitsentwicklung und Guiding

• mit anderen Personen in der Natur arbeiten
• Anleitung und gruppendynamische Prozesse
• Naturerfahrungsspiele
• Umgang mit Stress in unvorhersehbaren Situationen

Natur & Umwelt

• ökologische Zusammenhänge
• Pflanzenkunde
• Minimal Impact

Natursport

• Tourenplanung in unterschiedlichem Gelände und zu unterschiedlichen Jahreszeiten
• Schneeschuhwandern
• Kanugrundausbildung (Level I und II Touring Canoe)

Was nicht mein Bild von Outdoor ist: mit Tarnschminke im Gesicht und dem Messer zwischen den Zähnen durch einen schlammingen See waten, den schweren Rucksack hochgestemmt und später das frisch gejagte Kaninchen zubereiten. 

Okay, das ist vielleicht ein bisschen überspitzt und vereinfacht dargestellt. Worauf es mir in der Angrenzung im Kern ankommt:

• es geht mir nicht um´s nackte Überleben und intensivste physische Herausforderungen gepaart mit psychischen Stresssituationen
• es geht mir auch nicht um einen militärischen Touch
• und das mit der “Beherrschung” der Naturelemente streichen wir auch lieber mal

• Wahrnehmung und Reflexion
• sich selbst und andere in einem anderen bis hin zu ungewohnten Kontext erleben
• Natur als Inspirationsquelle